2014/02/22

Hals ueber Kopf Trip

Ich hab des mit der Technik immer noch net geregelt, dh immer noch keine Bilder. 
Am Freitag den 7ten Februar hab ich von meiner kleinen Schwester erfahren das es unserer Mama gar gar net gut geht. Und Sissi meinte ich solle kommen. Diesen Telefonanruf habe ich immer befuerchtet und mir schossen alle moeglichen Gedanken durch den Kopf, und die Traenen flossen auch.
Ich nach der Schule heim und buchen. Die Expedia Seite war soooo langsam, also ich bei Air Canada angerufen. Da waer ich glaub ich immer noch in der Warte schleife. Bei Sears Travel, hab ich auf dem Anrufbeantworter gesprochen, die haben heute noch nicht angerufen. Dann bin ich auf die Cheapoair Seite, die hat dann funktioniert, und ich hab dann wirklich einen Flug bekommen. 
Gebucht und bezahlt, dann kam die Bestaetigung und ich fiel aus allen Wolken. Fuer Montag 10ten Februar. Aber ich wollte doch am 8ten fliegen. Hab ich wahrscheinlich das Haekchen vergessen, das ich mit meinen Datums flexibel bin. Dh, die suchen den guenstigsten Flug zwei Tage hin oder her. 
Geht natuerlich gar nicht. ich muss am achten fliegen. Gleich bei Cheapoair angerufen, und dieser Rickey hat alles geregelt. Er hat mich beruhigt, und ohne Stornogebuehren alles neu gemacht und mir einen Flug fuer Samstag achten Februar gebucht. 
Als Gerhard dann von der Arbeit heim kam, haben wir alles besprochen und meinen Koffer gepackt.
Am naechsten Morgen, nach einer schlaflosen Nacht, hat mich Gerhard nach Winnipeg an den Flughafen gefahren.
Auf den Fluegen ist alles gut gegangen, meine Anschlussfluege waren puenktlich und so bin ich dann am neunten um neun Uhr in Nuernberg gelandet.
Meine Schwester hat mich mit einem Gelbwurstbrot am Flughafen abgeholt und wir sind gleich in die Klinik gefahren.
Mama lag auf Intensivstation und sah so klein aus. So zerbrechlich, und es sah wirklich net gut aus.
Wir sind dann heim zu meiner Schwester. Vorher sind wir beim Baecker Feihl vorbei auf der Sulzbacher, und haben Broetchen gekauft. Ich bin rein in die Baeckerei und habe auf Englisch bestellt. Die Verkaeuferin hat dann zu ihrer Kollegin getuschelt, im tiefsten nuernberger Dialekt und net gerade freundlich : etz muss ich a nu englisch sprechen oder was. Fand ich net so dolle, und nun stinkts mir a bissel, weil ich nix gesagt habe. Aber desderwegen war ich ja auch gar net hier.
Am Nachmittag sind wir wieder in die Klinik, und die all die Tage dannach auch.
Ich habe viel Zeit in der Klinik verbracht und bin oft gelaufen und habe meine Gedanken freien Lauf gelassen.
Bei sowas ueberlegt man schon, haben wir das richtige gemacht mit der Auswanderung oder doch net. Mir fehlte mein Gerhard an meiner Seite, und wir telefonierten.
Ich besuchte meinen Papa, hab mich mit meinen Neffen und Nichte, Bruder, Schwaegerin  getroffen. Zeit mit Ihnen verbracht, das war mir wichtig. Hab auch den einen oder anderen ueberrascht. Einmal auf der Treppe, he he ich habe Heinz noch nie sprachlos erlebt.
Ich war mit meiner Tante im Paradies, um auf andere Gedanken zu kommen, aber jedes Ding erinnerte mich an Mama. Die Show mit meinem Cousin war super und es war super all die anderen wieder zu sehen. Knuddel an Euch!
Einen super schoenen Koffer hab ich auch bekommen, richtig schoen alt, und ich dachte mir da tu ich meine Kostueme rein und hab des dann in Canada. Aber von wegen, jedes extra Gepaeckstueck kostet 100 Euro mehr. Das war mir dann leider etwas zuviel. Aber meine Schwester hat gesagt das sie ihn mir schickt, muss aber erst noch checken wegen dem Geld.
Bei einem Doktergespraech kam dann raus, das wenn es in einer Woche net besser wird mit Mama, dann ziehen sie die Pflege zurueck und lassen der Natur ihren Lauf.  Das hat gesessen, ich meine wenigstens war die Dokterin ehrlich und hat net um den heissen Brei geredet.
Ich war froh das ich bei meiner Schwester war, und meine Schwester bei mir. 
Wie verarbeitet man solche Nachrichten? Ich meine, man sah das es wirklich net gut aussah, aber wenn man es dann von einem Doktor hoert ist es dann noch etwas schlimmer. 
Ich bin weiterhin jeden Tag in die Klinik und habe Mamas Hand gehalten. Samstag frueh ging es ihr auch etwas besser, und wir konnten uns mit ihr unterhalten. Und wir haben ihr erzaehlt das wir am Nachmittag zum Senioren Fasching im Pfarrsaal St. Wolfgang gehen und die Leutles ueberraschen. Und dadurch das Reiner Geburtstag hatte auch gleich noch einen Ueberraschungs Auftritt machen.
Ich habe damals in St Wolfgang angefangen, mit der Wermuth Eule, und dort habe ich dann auch meinen letzte Auftritt gemacht, als Wermuth Eule. Im Inneren hab ich ganz feste an meine Mama gedacht, und wie es war wenn sie  dabei war, und stolz auf mich war. 
Die Ueberraschung war super gelungen den Leuten hat es gefallen, und ich kam auf andere Gedanken. Dresdenia Helauuuu.
Langsam aber sicher muss ich auch wieder an die Realitaet in Canada denken und meinen Koffer packen. Montag war ich das letzte Mal bein Mama im Krankenhaus und es sah schon viel viel besser aus als an dem Tag als ich ankam.
Die Verabschiedung war traurig, denn man weiss ja net sieht man sich wieder?? 
Mein Schwager hat mich dann am naechsten Morgen an den Flughafen gebracht und ich bin so schnell wie ich gekommen bin auch wieder abgeflogen. 
Aber diesmal mit den Gedanken im Kopf, das ich nochmal wertvolle Zeit mit meinen Lieben verbracht habe und diese Erinnerung kann mir keiner nehmen. 
Die Schwestern im Nordklinikum sind super, Hut ab. Und ich muss mal loswerden, das diese Krankenschwestern, fuer die Patienten da sind und net fuer die Besucher, und wenn es mal etwas laenger dauert und man etwas warten muss das man als Besucher auf die Intensivstation kommen kann, liegt es vielleicht daran das die Prioritaeten anders gelagert sind.
Nehmt Euch Zeit wenn ihr als Besuch ins Krankenhaus geht, es geht net hopplahopp
Als ich den Anruf von meiner Schwester erhielt war ich ja auf Arbeit, und als ich dann ins Buero ging um Bescheid zu geben, das ich dringend nach Deutschland muss, war das ueberhaupt kein Thema. Sie haben gesagt ich muss das machen was ich denke und soll so lange bleiben wie es sein muss.  Als ich dann wieder zurueck kam hat mich jeder gefragt und manche haben mich umarmt und selbst die Kinder haben mich vermisst. 

Ich moechte Euch nur nahe legen, verbringt Zeit mit Euren Lieben, und egal was mal passiert ist, die Vergangenheit kann man net aendern, man kann nur nach vorne schaun, und das Beste draus machen. Geniesst die Zeit zusammen, legt net jedes Wort auf die Goldwaage, sondern nehmt den Menschen so wie er ist.  Ich denk ganz feste an Euch !! 
Danke fuer die Geschenke und die Zeit die Ihr Euch genommen habt fuer mich. 
      
   
  Familie ist Familie, und ich liebe meine Familie, auch wenn sie in manchen Punkten etwas seltsam erscheint. 
Ich denk jeden Tag an Euch und dank Technik ( Handy) kann ich mit vielen von Euch Texten und Bilder schicken. 
  
   
      

6 Kommentare:

  1. Hallo,

    so ging es mir im letzten Jahr auch... am 19 Juni Ticket gebucht und am 20 Juni nach Hamburg geflogen. Meine Mutter ging es vorher drei Tage lang sehr schlecht und sie erkannte auch niemanden. Als ich dann in DE ankam und sie im KH besuchte, ging es ihr wieder besser, aber der Arzt im KH sagte mir, dass sie nur noch wenige Wochen hat.... Ich besuchte sie natuerlich jeden Tag und sie war gut drauf und wir lachten auch zusammen. Vom 28 bis am Abend des 29 Juni besuchte ich Freunde und traf mich auf dem Rueckweg mit einer Freundin. Am Abend des 29 Juni schlief meiner Mutter friedlich ein. Genau 2 Monate vor ihren 73jaehrigen Geburtstag.Sie starb allein und das werfe ich mir vor, aber es war wirklich nicht abzusehen, dass es so schnell gehen sollte :-( Ich bin froh, dass ich nach DE geflogen bin und sie noch einmal sehen konnte. Am 3 Juli fand die Trauerfeier statt und am 4 Jili flog ich zurueck nach Canada.

    Waehrend meines Aufenthaltes war ich bei meinem juengsten Bruder und dessen Frau und Kindern. Meine 14 Jaehrige Nichte ueberliess mir ihr Zimmer und zog waehrend meines Aufenthaltes zu ihrer Oma. Es tut gut zu wissen, dass man noch liebe Familienangehoerige und gute Freunde in DE hat, die fuer einen da sind.

    Ich hoffe, dass es Deiner Mutter wieder besser geht. Nichts ist wichtiger als die Familie!

    Halte sie Ohren steif.

    Liebe Gruesse

    Mecki

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  2. Hallo Mecki,
    das tut mir leid zu lesen, aber Du hast des richtige getan. Ich hatte immer Angst vor diesen Anrufen und nun .............. es geht ihr wieder etwas besser, sie ist noch im Krankenhaus und wir hoffen das es so gut wird das sie wieder Heim darf.
    Man hat nur eine Mama, und wenn man so weit weg ist, ist es besonders schlimm.
    Danke fuer Deinen Kommentar
    Gruessla aus Graysville

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  3. Moin moin,

    ja, ich bin sehr froh, dass ich nach DE geflogen bin. Es war noch so ein Aufbaeumen vor dem Tod so wie es bei vielen Sterbenden ist :-( Ich habe 3 Brueder, eine megaliebe Schwaegerin und Nichten und Neffen und ich hofffe, dass ihnen nichts passiert.

    Gern hinlasse ich hin und wieder bei Dir ein Kommentar und bei diesem Blogeintrag war es mir wichtig etwas dazu zu schreiben. In solchen Situationen wie mit Deiner Mutter oder wenn es einem selber einmal schlecht geht wird einem doch erst so richtig bewusst, wie einem die Familie und enge Freunde fehlen. Aber es war ja unsere Entscheidung nach Canada zu gehen und somit muessen wir dadurch :-( Man kann eben nicht alles haben.

    Alles Gute fuer Deine Mutter

    LG Mecki

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    1. Danke Mecki
      es geht Ihr schon etwas besser ist aber noch im Krankenhaus.
      Gruessla aus Graysville

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  4. Beim Lesen dieses Postes da wurde mir ganz schwer ums Herz. Das ist es, wovor wir Ausgewanderten am meisten Angst haben: Daß dieser Anruf eines Tages kommt, daß es einem Familienmitglied sehr schlecht geht. Ich hoffe, daß es deiner Mama besser geht und sie aus dem KH nach Hause durfte. Meine Eltern sind auch nicht mehr die Jüngsten. Sie sind auch schon 73 und 76 Jahre, aber sie haben sich trotzdem schon zweimal auf die lange Reise zu uns nach North Carolina gemacht und ich hoffe, daß ich sie noch öfters in unserem Zuhause empfangen darf.
    VG aus NC
    Hedda.

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  5. Danke Hedda, und ja es geht Ihr etwas besser, net viel aber wenigstens etwas. Und ja diese Anrufe sind befuerchtet bei allen Auswanderern und bestimmt wird der eine oder andere so einen Anruf bekommen. Da ist es dann gut wenn man einen verstaendnisvollen Partner hat.
    Und ich finds klasse das Deine Eltern schon bei Euch zu Besuch waren. :-)
    Gruessla aus dem minus 33 Grad kalten Graysville

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